es brennt Ihnen buchstäblich unter den Nägeln? Sie möchten sooo gerne etwas schreiben? Ein Gedicht, eine Kurzgeschichte, eine Novelle - oder gar einen Roman? Oh, Sie planen ein Drama... schön für Sie! Aber Sie haben noch keine Ahnung, um was es in Ihrer Geschichte genau gehen soll? Sie haben nicht den blassesten Schimmer, wie Sie Ihre Geschichte anfangen sollen? Tja - da kann ich Ihnen auch nicht helfen... Ideen müssen Sie schon selbst entwickeln. Aber ich kann Ihnen ein paar kreative (Schreib-) Tipps geben, wie Sie denn auf Ideen für Ihre Geschichte kommen könnten...





Sie haben einen wunderbar klangvollen - vor allen Dingen aber LANGEN, nach Möglichkeit sogar sehr langen - Namen? Prima, dann sollten Sie diese Methode einmal ausprobieren! Es ist mitunter erstaunlich, was dabei herauskommen kann!

Schreiben Sie Ihren Namen (ob Sie nun nur Ihren Vornamen oder Ihren kompletten Namen mit allen Taufnamen aufschreiben überlasse ich ganz Ihnen) in großen Lettern untereinander - etwa so:

U
R
S
U
L
A

So weit so gut. Und nun überlegen Sie sich in aller Ruhe mindestens 3 (besser sind natürlich mehr) Adjektive, Substantive oder Verben, die Ihnen zu jedem einzelnen Buchstaben einfallen und die zu Ihrer Person passen bzw. die Sie beschreiben... nun ja, bei meinem Namen braucht man da schon ein wenig Zeit, da zwei Mal der Buchstabe "U" vorkommt, aber für Sie versuche ich mal mein Bestes, damit Sie eine Vorstellung davon bekommen, was ich meine:

U    unglaublich, ungemein musikalisch, ungeheuer originell
R    ruhig, reisen, richtig einfallsreich
S    Sprachen, schreiben, sehr genau
U    ulkig, unübersehbar, unbezahlbar
L    leistungsfähig, leise, lebendig
A    anders, Anteil nehmend, animieren

Wie Sie sehen, erhält man eine Art "Stoffsammlung" über die Person. Nun könnte man hergehen, den Namen einer x-beliebigen (oder fiktiven) Person hinschreiben und sich dann überlegen, wie diese Person nun sein könnte. Sie könnten auf diese Weise z.B. Personen "entwickeln", die in Ihrer Geschichte später vorkommen.


Sich eine "Stoffsammlung" anzulegen ist sowieso eine gute Idee. Passend hierzu wäre ein wenig






... Sie möchten eine Geschichte schreiben, die z.B. zu einer bestimmten Jahreszeit spielt - nehmen wir mal an im Herbst. Um nun Ideen für Ihre Geschichte zu entwickeln, schreiben Sie das Wort "Herbst" in die Mitte eines Blattes (und kringeln es am besten ein - das kann nicht schaden). Nun, Sie haben "Herbst" auf einen Zettel geschrieben - sehr schön, schauen Sie sich das Wort ruhig mal an. Und jetzt denken Sie kurz (!) über das Wort auf Ihrem Zettel nach. Geben Sie sich ein Zeitlimit - z.B. 30 Minuten - und schreiben Sie innerhalb dieser Zeit ALLES (und ich meine wirklich alles) auf, was Ihnen dazu einfällt. Um Ihnen einen kleinen Einblick in das zu geben, was ich meine, zeige ich Ihnen hier eine kleine Skizze auf (diese ist natürlich nicht vollständig, aber das braucht sie auch nicht sein - ich will Ihnen schließlich nur einen kurzen Überblick geben). Vielleicht fällt Ihnen ja etwas anderes ein, dann gratuliere ich Ihnen, denn es zeigt, dass die Methode schon wirkt!


























Eine andere, nicht minder beliebte Methode sich etwas zu einem Thema einfallen zu lassen nennt sich






Wie der schlaue Leser sicher schon erkannt hat, dürfte bei dieser Methode irgendwas mit der Zahl 11 vorkommen... gut geraten - genau so ist es. Das Elfchen heißt so, weil es aus 11 Wörtern besteht. Dabei muss man natürlich einiges beachten: als erstes sollte ich Ihnen mitteilen, wie das Elfchen aussieht - nämlich so:

___

___   ___

___   ___   ___

___   ___   ___   ___

___


Sie haben sich natürlich bereits gedacht, dass ein Strich für ein Wort steht - Sie sind wirklich gut! Also, das 1. Wort ist sozusagen das "Schlagwort", d.h. das Thema. Da ich mich nun mal gerade nichts besseres einfällt, nehmen wir als Beispiel gleich mal das Wort "Mystik" als Schlagwort. Was würde Ihnen in 10 Worten zum Thema Mystik einfallen, wenn Sie über dieses Thema z.B. eine Kurzgeschichte schreiben wollten? Ich habe da schon mal ein wenig nachgedacht und kam - natürlich extra für Sie - auf folgendes Beispiel (wie schon vorhin gesagt: Ihnen kann dazu natürlich was ganz anderes einfallen):

Mystik

Hexen   zaubern

Blätter   fallen   sterben

Nebelschwaden   Regen   Kühle   Finsternis

Tod

Ach ist das schön gruselig! Was fällt Ihnen denn so ein?? Bauen Sie aus Ihrem Schlagwort und 10 weiteren Worten Ihre Geschichte auf! Machen Sie ruhig hunderte solcher Elfchen - schaden kann's auf keinen Fall!


Die nächste Methode, dich ich Ihnen vorstellen möchte, ist  eigentlich eine japanische Gedichtform. Sie heißt





Diese japanische Gedichtform besteht aus einer bestimmten Anzahl Silben (!), die ich Ihnen gleich aufzeigen werde. Das Besondere daran ist, dass das Haiku bildhaften Charakter haben soll und die letzte Zeile eine überraschende Wende haben kann. Man überlegt sich nun ein Thema oder Wort als Überbegriff und schon kann es mit folgendem Versmaß los gehen:

__  __  __  __  __

__  __  __  __  __  __  __

__  __  __  __  __

Wie schon erwähnt, sollen Sie diesmal keine Worte einsetzen, sondern Silben. Ich habe mir erlaubt, ein kleines Beispiel für Sie bereit zu halten. Ich hielt es für witzig, als Überbegriff "schreiben" zu wählen - raus kam folgendes:

un-  les-  er-  lich-  e
ja-  pa-  ni-  sche Schrift-  zei-  chen
was ist eu-  er  Ge-  heim-  nis?

Oder wie wäre es mit diesem - es hat den Überbegriff "Der Spiegel"

Schön- heit blickt mich an
Au- gen grü- ßen klar und sanft
wer steckt da- hin- ter?

Glauben Sie mir, das Haiku macht unglaublichen Spaß! Noch mehr Spaß haben Sie, wenn Sie daraus eine Art Gesellschaftsspiel machen. Laden Sie sich 2 intelligente Leutchen ein, schreiben Sie kleine Zettel mit Überbegriffen und darunter machen Sie die Haiku-Versform in Strichen. Verteilen Sie an jeden (an sich selbst natürlich auch) einen oder mehrere dieser vorbereiteten Zettelchen und erklären Sie Ihren Leutchen, was Sie da machen sollen. Allerdings - und das ist jetzt der springende Punkt bei der Sache - darf jeder nur eine einzige Zeile ausfüllen, dann wird der Zettel an die nächste Person weitergereicht. Wenn alle Zettel ausgefüllt sind, werden die fertigen Haikus natürlich laut vorgelesen - Sie werden sehen, es ist unglaublich, was auf diese Art und Weise alles aufgeschrieben werden kann.

Die letzte Methode, die ich Ihnen auf meiner Homepage in Bezug auf "kreatives Schreiben" vorstellen möchte, ist





Es dient - wie die anderen Methoden übrigens auch - Ihrer Ideenfindung und ist im Prinzip ganz einfach. Beginnen Sie einen Satz immer gleich und führen Sie ihn verschieden fort (und zwar sooft wie möglich). Mögliche Anfänge wären:

- Ich bin glücklich, dass... (,weil...)
- Ich bin wütend, weil... (auf...)
- Ich bin fassungslos, weil... (,dass...)
- Ich bin dankbar für... (,dass...)

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen... am besten, Sie denken sich selbst etwas aus...

So, ich hoffe, meine kleinen Erläuterungen zum Thema "kreatives Schreiben" haben Ihnen gefallen. Abschließend sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass ich mich lediglich als Hobbyautorin betätige und meine obigen Ausführungen keinesfalls einen fachkundigen Lehrer ersetzen. Wenn Sie sich ausführlicher mit diesem Thema beschäftigen wollen, kann ich Ihnen nur empfehlen, einen Kurs bei einem professionellen Dozenten zu besuchen. Solche Kurse - die übrigens sehr interessant sind - werden in der Regel von jeder Volkshochschule angeboten.

Sollten Sie nun durch meine obigen Anregungen Lust bekommen haben, eine Geschichte zu schreiben, würde ich mich wirklich sehr freuen, wenn Sie mir Ihre Ergebnisse mailen würden, damit ich diese dann hier auf der Homepage veröffentlichen kann!

Viel Spaß beim Schreiben!
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